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E-Mail - Fragen und Antworten

Frage: 10
Hallo!
Vor etwa drei Wochen habe ich zwei west. Zierschildkroeten überkommen, eine ist ca. 8 cm und die andere ca. 10 cm lang. Beide waren in einem 80l  Becken, das zudem durch den Transport nicht mehr dicht war, deshalb wurde gleich ein anderes Aquarium angeschafft (200l). Dies war gebraucht, eine  Eheim-Pumpe war auch dabei (440l laut Hersteller), beides war bei der Besichtigung noch in Betrieb, also ging ich davon aus, dass alles  funktioniert. Nach Inbetriebnahme kam ca. alle 4 Tage das Problem auf, dass das Wasser anfing zu stinken und truebe zu werden. Ich bin mit der  Pumpe in ein Zoogeschaeft gefahren, die eine relativ grosse Aquaristikabteilung haben, habe mich beraten und die Pumpe saeubern lassen und neue Filterelemente fuer die Pumpe gekauft, einschliesslich Aktivkohle. Das war letzten Freitag. Das Aquarium habe ich danach wieder komplett gesaeubert, das Wasser ausgetauscht, und heute morgen ist es wieder truebe geworden und faengt an zu stinken. Woran kann das liegen? Die Tiere bekommen Trockenfutter, aufgetaute Sandgarnelen und Forelle. Pflanzen sind noch nicht im Becken, weil ich damit eigentlich warten wollte, bis sich die Wasserqualitaet stabilisiert hat. Im Internet habe  ich einige Sachen gelesen, unter anderem, dass man in Abstaenden von einer Woche ca. 2/3 der Wassermenge nur austauschen soll, damit die  Bakterienkulturen nicht komplett vernichtet werden, aber hier sehe ich keine Chance, überhaupt Kulturen zum überleben zu bewegen, wenn alle paar Tage das Wasser umkippt.Vielleicht faellt Ihnen ein nützlicher Ratschlag ein.

Antworten:
Hallo,  erstens ist der Filter etwas zu klein, denn es wird empfohlen, dass der Filter die fünffache Umwälzung des Beckeninhalts pro Stunde schaffen muss , d.h. du brauchst nach Möglichkeit einen 1000 l-Filter. Je grösser die Filterkapazität, desto seltener muss man den Filter saubermachen und dann halten sich die Bakterien besser. Man kann in ein kleineres Becken Pflanzen setzen (Cyperus papyros, Cyperus alternifolius, oder Monstera nur mit den Wurzeln ins Wasser setzen. Aber bei einem Pflanzenbecken kühlt das Beckenwasser stärker aus und das muss ja gerade vermieden werden. Also die Temperatur messen; es wird bei einem Pflanzbecken automatisch zu höherem Stromverbrauch durch die Beckenheizung kommen.
Bei der Monstera sollten die Schildis nicht an die Pflanze kommen, da sie giftig ist, deshalb auch das separate Becken. Am besten nimmst du eine Kunststoffwanne, in die ein Rohr mit Aquariumsilikon geklebt wird, durch das das Wasser in das Schildkrötenbecken läuft. Das Pflanzenbecken mus etwas höher stehen als das Schildkrötenbecken, damit das Wasser von selbst in das Schildibecken zurückläuft. Das Wasser wird von dem Filter des Schildkrötenbeckens  automatisch hochgepumpt. Die Pflanzen sollten in Lavasteinen wurzeln können, die die Hälfte der Plastikfilterwanne füllen (Steine: Zoohandel; Pflanzen: fast überall erhältlich oder bei uns in Dortmund Ableger holen; Filterwanne: Baumarkt). Wenn das Wasser mal schlecht ist und der Filter gereinigt werden muss und Wasser getauscht wird, so bleiben immer noch genug Bakterien an der Oberfläche der rauhen Lavasteinchen in der Filterwanne übrig. Die Pflanzen reinigen das Wasser noch mal zusätzlich.  Die Bakterien wandeln Nitrit, das Abbauprodukt der organischen Nahrung, in Nitrat um, von dem dann wiederum die Pflanzen in der Filterwanne  bestens gedeihen. Zusätzlich muss ein Sauerstoffsprudelstein ins Wasser  (Sauerstoff fördert die Bildung der nitrirabbauenden Bakterien).  So, ich hoffe, dass du damit das Wasserproblem in den Griff bekommst. Du  kannst dir auch gerne mal unsere Filteranlage, sowohl unseres Aquariums als auch des Beckens, ansehen. Wir fügen noch ein Foto an. Tschüss <verein@wasserschildkroete.de>